SPD-Fraktion unterwegs: Fraktionsreise nach Berlin, Teil I

In der ersten Maiwoche war die SPD-Fraktion unterwegs, um für die Region interessante Projekte anzuschauen. Dafür ging es vom Donnerstag, 05. Mai, bis Sonntag, 08. Mai, nach Berlin. Besonders im Fokus standen v.a. innovative Bauprojekte, die für die Fraktion anlässlich der IBA ’27 besonderes Anschauungsmaterial liefern sollten. Über die Eindrücke wird hier in einer zweiteiligen Serie berichtet.

Dr. Harald Sommer stellt der Fraktion das vom Büro Sieker umgesetzte Konzept "Schwammstadt" an der Rummelsburger Bucht vor

v.l.n.r.: Dr. Harald Sommer (Ingenieursgesellschaft Sieker), Regina Traub, Susanne Widmaier, Harald Raß, Ines Schmidt, Andrea Klöber und Dr. Jürgen Zieger

Gleich in Berlin angekommen, traf sich die Fraktion am Donnerstag, 05.05., an der Rummelsburger Bucht mit Dr.-Ing. Harald Sommer von der Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH. Diese Gesellschaft hat sich auf die städtebauliche Verwertung von Regenwasser spezialisiert. Als Anschauungsmaterial für das Konzept „Schwammstadt/Sponge City“ mit einem längeren Erfahrungshorizont präsentierte Dr. Sommer der Fraktion ein von der Gesellschaft geplantes Wohnquartier an der Rummelsburger Bucht. Dieses Quartier wurde ab 1996 so bebaut, dass Regenwasser dort besonders gut versickern kann. Über begrünte Dächer, Drainagen, Kaskaden mit unversiegelten Flächen und durch gezielte Abschrägungen bei der Straßenführung wird dort Regenwasser zuallererst aufgefangen und so umgeleitet, dass es in begrünten Mulden versickern kann statt in Kanäle abgeleitet zu werden. Sollte ursprünglich über herkömmliche Kanäle ein Abfließen von schadstoffbelastetem Regenwasser in die Bucht vermieden werden, so steht heute mehr das Gedeihen von Stadtgrün und damit verbunden ein besseres Stadtklima als Vorteil dieser Bebauung im Fokus. Beides kann durch das Konzept „Schwammstadt“ mit einem „natürlichen“ Wasserhaushalt in diesem Quartier geleistet werden. Was dafür städtebaulich nötig ist, welche Bodenvoraussetzungen für welche Art der Bebauung gegeben sein müssen – das alles konnte die Fraktion vor Ort im Gespräch mit Dr. Sommer erfahren.

Tags darauf führte die Fraktion der Weg nach Tegel. Auf dem Gelände des seit 2020 geschlossenen ehemaligen Flughafens sollen ein Forschungs- und Industriepark, ein neues Wohnviertel mit Schulen, Kindergärten und Einkaufsmöglichkeiten und ein Landschaftsraum entstehen. Im Forschungs- und Industriepark „The Urban Tech Republic“ soll an urbanen Technologien geforscht und produziert werden, was dem Wohnquartier wiederum zugute kommen soll. In diesem Park werden verschiedene Akteure wie etwa die Berliner Hochschule für Technik, die Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie oder auch verschiedene Firmen zusammengebracht, die an grüner Technologie forschen. Das neue Wohnviertel, das sogenannte Schuhmacher Quartier, war für die Fraktion von besonderem Interesse. 5000 neue Wohnungen sollen dort mit bezahlbaren Mietpreisen entstehen. Das gesamte Viertel soll emissionsfreie und energieeffiziente Gebäude vorweisen können und soll dabei ganz im Zeichen nachhaltigen Bauens und Wohnens stehen. So soll bspw. beim Bau der Gebäude der Beton des alten Flughafens wieder recycelt werden. Das Konzept „Schwammstadt“ wird auch dort in die Planung einbezogen. Habitate für Tiere sind ebenfalls vorgesehen. Das gesamte Quartier soll nahezu autofrei funktionieren. Dafür sollen später einmal Radschnellwege und autonom fahrende Quartiersbusse den Verkehr im Kiez gewährleisten und autonome Lieferroboter Lasten transportieren. 2027 sollen erste Gebäude im Quartier einzugsbereit stehen und die Hochschule ihren Betrieb aufnehmen. Pia Laube von der Tegel Projekt GmbH stellte uns das Projekt und die Konzepte vor, mit denen das Land Berlin die Umsetzung dieses ambitionierten Projekts umsetzen will. Durch Konzeptverfahren bei der Grundstücksvergabe und Erbbaurecht als Steuerungsinstrumente versucht das Land seine Planung möglichst detailgetreu umzusetzen. Passend zu einem solchen Blick in die Zukunft begab sich die Fraktion danach in den Kiez von Alt-Tegel. Dort wird autonomes Fahren im ÖPNV unter realen Bedingungen im Straßenverkehr erforscht. Die BVG (Berliner Verkehrsbetriebe) betreiben dazu in Tegel ein Forschungsprojekt. Autonom fahrende, elektrische Kleinbusse steuern sich nahezu selbst auf vorprogrammierten Wegen durch Alt-Tegel und auf der Route „Seemeile“ durch den Straßenverkehr. Die Busse, die sogenannten Jelbis, stehen im Übrigen allen Interessierten kostenlos Verfügung. Johannes Jähne von der BVG lud die Fraktion mit auf eine Fahrt ein und beantwortete zahlreiche Fragen. Das Projekt befindet sich noch mitten in der Erprobung und derzeit muss noch einiges per Menschenhand funktionieren. Weitere Forschungsprojekte mit intelligenteren Systemen werden folgen, um den ÖPNV fit für die Zukunft zu machen. Zum Abschluss des Tages nahmen wir an einer Führung zur Bebauungsgeschichte und Architektur des Humboldtforums teil.

 

Mehr Eindrücke zum Thema „Schwammstadt“ an der Rummelsburger Bucht:

https://www.facebook.com/SPD.Regionalfraktion.Stuttgart/posts/pfbid0irabQ3UnGQgxqKMzGsYfv1gLG7KFYWrefjbeT18JjjBS65SGkfRFxaHkpGgmx82kl

Mehr Eindrücke zum Thema Schuhmacher Quartier/ehemaliger Flughafen Tegel:

https://www.facebook.com/SPD.Regionalfraktion.Stuttgart/posts/pfbid0CvFVN19VKP6myD3ihqshqTNayDBorCtao8bvbnwgseUQTfRnC5Yad8TrsmHBHfNUl

Mehr Eindrücke zum Thema autonom fahrende Kleinbusse:

https://www.facebook.com/SPD.Regionalfraktion.Stuttgart/posts/pfbid02R8uxutit5NWusiR4VoYiYkavEJsvaM5v7m8aaqkSE2GD2sToCt6saCCsTorgHFxPl

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